U2 zwischen Mohrenstraße und Hausvogteiplatz

von Erik Boß

Foto: Wilhelmstraße, Ecke Voßstraße - (c)2015

Diese kleine Etappe durch die Mitte Berlins hält für den politisch interessierte Beobachter einige Sehenwürdikeiten bereit. Da ist die U-Bahnstation Mohrenstraße mit rotem Marmor, der wahrscheinlich aus der Neuen Reichkanzlei stammt, die hier an der Voßstraße stand und nach dem Krieg zugeschüttet wurde. Sonst ist von der alten Naziarchitektur an dieser Stelle nichts mehr zu sehen.

Die Botschaft der Tschechischen Republik mit den mächtigen Säulen ist ein Relikt aus alten DDR-Tagen, damals noch CSSR. Weiter hinten die nordkoreanische Botschaft mit zeitgenössischen Fotografien von Massenaufmärschen und anderen diktatorischen Relikten, nett arangiert im Schaukasten vor dem Gebäude. Unbedingt sehenswert.

Auf dem Gendarmenmarkt sieht man ganz aktuell noch die Versiegelung der Kanaldeckel zum Schutz vor Staatsbesuchen. Am Hausvogteiplatz weisen Schriften und Spiegel auf die jüdische Unternehmenskultur an diesem Platz hin, ausgelöscht von denselben Leuten, die es auch heute noch gibt und die nur zu gerne wieder andere Menschen stigmatisieren und verfolgen. Geschichte hat auch immer etwas mit der Gegenwart zu tun.

Vielen Dank für euer/Ihr Interesse an meinem Foto-Blog.
Erik Boß

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